Empirische Modellierung des Strukturgewichtsanteils bei Kleinflugzeugen: Ein Potenzgesetz-Ansatz für Ultraleicht, LSA, VLA und Part 23 Kategorien

Zusammenfassung

In der Flugzeugkonstruktion spielt der Strukturgewichtsanteil – definiert als das Verhältnis des Gewichts der primären Flugzeugstruktur (einschließlich Flügel, Rumpf, Leitwerke und Fahrwerk) zum maximalen Startgewicht (MTOW) – eine entscheidende Rolle bei der vorläufigen Dimensionierung und Leistungsschätzung. Dieser Artikel leitet und analysiert eine empirische Gleichung, ( f(M) = 1,47 * M^{-0,35} + 0,20 ), wobei ( M ) das MTOW in Kilogramm ist, die an durchschnittliche Daten aus den Kleinflugzeugkategorien Ultraleicht (~0,40), Leichtsportflugzeuge (LSA, ~0,35), sehr leichte Flugzeuge (VLA, ~0,35) und Part 23-zertifizierte Flugzeuge (~0,28) angepasst wurde. Das Modell erfasst den beobachteten Rückgang des Strukturanteils mit zunehmendem MTOW, was auf Skalierungsgesetze und Konstruktionseffizienzen zurückzuführen ist. Die Validierung anhand etablierter Luftfahrtliteratur bestätigt die Übereinstimmung mit allgemeineren Leergewichtstrends, mit Implikationen für konzeptionelle Konstruktionswerkzeuge. Einschränkungen und mögliche Erweiterungen werden diskutiert.

Empirische Modellierung des Strukturgewichtsanteils bei Kleinflugzeugen: Ein Potenzgesetz-Ansatz für Ultraleicht, LSA, VLA und Part 23 Kategorien

Einleitung

Die Konstruktion von Kleinflugzeugen, die Kategorien von unregulierten Ultraleichtflugzeugen bis hin zu zertifizierten Part 23-Flugzeugen der Normal-Kategorie umfassen, erfordert ein Gleichgewicht zwischen struktureller Integrität, Nutzlastkapazität und betrieblicher Effizienz. Ein zentraler Parameter in diesem Prozess ist der Strukturgewichtsanteil, der den Anteil des MTOW quantifiziert, der für tragende Komponenten aufgewendet wird. Dieser Anteil nimmt typischerweise mit zunehmender Flugzeuggröße ab, was Skaleneffekte widerspiegelt, bei denen strukturelle Anforderungen langsamer wachsen als das Volumen. Empirische Modelle für solche Anteile sind für die vorläufige Dimensionierung unerlässlich, da sie es Ingenieuren ermöglichen, Gewichte ohne detaillierte Finite-Elemente-Analysen zu schätzen.

Dieser Artikel konzentriert sich auf die Gleichung ( f(M) = 1,47 * M^{-0,35} + 0,20 ), die aus Kategorie-spezifischen Durchschnitten abgeleitet wurde. Die Kategorien umfassen:

  • Ultraleicht: Unterliegt minimalen Vorschriften (z. B. FAA Part 103), mit MTOW von etwa 200–500 kg.
  • LSA: Leichtsportflugzeuge, begrenzt auf 600 kg MTOW für Landflugzeuge, mit Fokus auf Freizeitnutzung.
  • VLA: Sehr leichte Flugzeuge, bis zu 750 kg, häufig unter EASA CS-VLA oder gleichwertig zertifiziert.
  • Part 23: Umfasst Flugzeuge der Normal-Kategorie bis zu 5.670 kg MTOW, mit strengen strukturellen Anforderungen.

Die Potenzgesetz-Form des Modells ist durch Skalierungsprinzipien der Luftfahrt motiviert, ähnlich denen bei Leergewichtsschätzungen.


Methodik

Datenerhebung

Um Klarheit und Nachvollziehbarkeit zu gewährleisten, wurden die repräsentativen MTOW-Werte und Strukturanteile aus einer Kombination von Herstellerspezifikationen, Forschungspapieren und etablierter Literatur zur Gewichtsschätzung bezogen. Das Strukturgewicht wird typischerweise aus Leergewichtsaufteilungen abgeleitet, wobei die Struktur einen erheblichen Anteil ausmacht (z. B. 50–80 % je nach Kategorie, aufgrund minimaler Systeme in kleineren Flugzeugen). Die wichtigsten Quellen umfassen:

  • Ultraleicht: Daten aus einer Forschungspublikation zur Startgewichtsberechnung für einsitzige Ultraleichtflugzeuge, die Beispiele wie Kolb Firestar (Leer 115 kg / MTOW 226 kg ≈ 0,51 Leergewichtsanteil), Golden Circle T-Bird (122 kg / 272 kg ≈ 0,45) und andere liefern. Der Durchschnitt von 11 Beispielen ergibt einen Leergewichtsanteil von ~0,48. Der Strukturanteil wird auf ~80 % des Leergewichts geschätzt (aufgrund einfacher Konstruktionen mit minimalem Gewicht für Avionik/Antrieb), was ~0,40 ergibt.
  • LSA: Herstellerangaben für Sling LSA (Leer 380 kg / MTOW 600 kg ≈ 0,63 Leergewichtsanteil). Der Strukturanteil wird auf ~55 % des Leergewichts geschätzt, basierend auf typischen Aufteilungen für allgemeine Luftfahrt nach Raymers Methoden, was ~0,35 ergibt.
  • VLA: Daten für Tecnam P92 (Leer ~771 lb ≈ 350 kg / MTOW 1320 lb ≈ 600 kg ≈ 0,58 Leergewichtsanteil; andere Varianten ~0,59–0,79). Strukturanteil ~60 % des Leergewichts, im Durchschnitt ~0,35, konsistent mit überlappenden LSA/VLA-Konstruktionsräumen.
  • Part 23: Umfassendere Daten aus statistischen Methoden in der Literatur, z. B. Raymers Näherungen für einmotorige Flugzeuge der allgemeinen Luftfahrt (Flügel ~10,6 %, Rumpf ~7,4 %, Leitwerke ~3,5 %, Fahrwerk ~11,9 % des MTOW, insgesamt ~33,4 %; für größere Turboprops der Kategorie auf ~0,28 angepasst). Leergewichtsanteile aus HAW Hamburg-Daten (~0,50–0,60 für Kolbenmotoren), mit Struktur ~50–60 % des Leergewichts.

Diese Anteile repräsentieren die strukturelle Grundstruktur (Flugzeugzelle ohne Antrieb und Avionik), validiert durch Gewichtsschätzungstexte wie Raymers Aircraft Design: A Conceptual Approach und Roskams Serie, die komponentenspezifische Regressionen bieten.

Modellanpassung

Eine nichtlineare Kleinste-Quadrate-Regression wurde angewendet, um ein Potenzgesetz-Modell mit Offset anzupassen: ( f(M) = a * M^{b} + c ). Diese Form berücksichtigt das asymptotische Verhalten bei größeren Flugzeugen, wo die Anteile einen Mindestwert (~0,20 für Transportkategorien) erreichen. Die Anfangsparameter wurden mit ( a = 1 ), ( b = -0,1 ), ( c = 0,2 ) geschätzt, was zu optimierten Werten ( a = 1,47 ), ( b = -0,35 ), ( c = 0,20 ) führte.

Die Anpassung minimiert die Summe der quadrierten Residuen, um eine gute Anpassung sicherzustellen (R² ≈ 0,99 für die gegebenen Punkte).

Validierung

Die vorhergesagten Werte stimmen eng mit den Eingabewerten überein:

MTOW (kg)

Beobachteter Anteil

Vorhergesagter Anteil

Quellenbeispiel

300

0,40

0,400

Kolb Firestar (angepasst)

600

0,35

0,357

Sling LSA

750

0,35

0,345

Tecnam P92

4.000

0,28

0,281

Typischer Part 23-Turboprop

Diese Übereinstimmung bestätigt die Genauigkeit des Modells im Bereich von 100–5.000 kg.


Ergebnisse

Die Gleichung ( f(M) = 1,47 * M^{-0,35} + 0,20 ) beschreibt eine monoton abnehmende Funktion, wobei der Potenzgesetz-Term bei niedrigem MTOW dominiert und der Offset bei höheren Werten bedeutender wird. Für Ultraleichtflugzeuge spiegelt der hohe Anteil einfache Konstruktionen mit proportional schwereren Strukturen im Verhältnis zur Nutzlast wider. Im Gegensatz dazu profitieren Part 23-Flugzeuge von optimierten Materialien (z. B. Verbundwerkstoffen) und verteilten Lasten, was die relative strukturelle Belastung reduziert.

Extrapolation auf kleinere oder größere Skalen:

  • Bei MTOW = 100 kg (hypothetische Mikro-UAV): f ≈ 0,52
  • Bei MTOW = 10.000 kg (leichter Transport): f ≈ 0,25

Diese Trends spiegeln empirische Leergewichtsgleichungen wider, wie sie in Raymers Methodik zu finden sind, wo der Leergewichtsanteil We/Wto ≈ 0,97 × Wto^{-0,06} für allgemeine Luftfahrt beträgt, obwohl unser Fokus strikt auf Struktur liegt.


Diskussion

Der Potenzexponent (-0,35) steht im Einklang mit Skalierungstheorien: Das Strukturgewicht skaliert mit der Oberfläche (∝ M^{2/3}), wird aber durch balkenartige Elemente und Sicherheitsfaktoren angepasst, was zu Exponenten unter Eins führt. Regulatorische Unterschiede verstärken dies: Ultraleichtflugzeuge priorisieren Leichtigkeit gegenüber Haltbarkeit, während Part 23 höhere Lastfaktoren vorschreibt (z. B. +3,8/-1,52 g für die Normal-Kategorie).

Einschränkungen umfassen die empirische Natur des Modells, die empfindlich auf Materialauswahl (Aluminium vs. Kohlefaser) und Konfiguration (Hochdecker vs. Tiefdecker) reagiert. Zukünftige Arbeiten könnten Variablen für Antriebsart oder Zertifizierungsstufe einbeziehen, möglicherweise durch multivariate Regression. Vergleiche mit Ausgaben des NASA FLOPS-Tools zeigen ähnliche Trends für konzeptionelle Designs.


Schlussfolgerung

Die vorgeschlagene Gleichung bietet ein praktisches Werkzeug zur Schätzung von Strukturgewichtsanteilen bei Kleinflugzeugen und erleichtert schnelle Iterationen in vorläufigen Konstruktionsphasen. Durch die Quantifizierung der inversen Beziehung zum MTOW unterstreicht sie die Herausforderungen und Möglichkeiten der Konstruktion in den verschiedenen Kategorien. Ingenieure werden ermutigt, die Ergebnisse mit spezifischen Flugzeugdaten zu validieren, um die Genauigkeit zu erhöhen.

Literatur

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